Unternehmer-Spotlight: Livarsa AG
Energiesparen ist das Thema der Stunde. Das war 2010 nicht der Fall, als Livarsa Schweiz gegründet wurde. Mit Hilfe eines neuartigen Filtersystems bei Transformatoren konnte die Energieeffizienz gesteigert und der Stromverbrauch gesenkt werden. Dank Hartnäckigkeit und ständiger Innovation ist die Livarsa AG heute nach 13 Jahren im Geschäft trotz eines schwierigen Starts sehr erfolgreich. Rund 200 grosse Firmen in ganz Europa erzielen mit der Livarsa-Technologie Energieeinsparungen von drei bis sechs Prozent. Die Gründer Salvi Donato und Mario Ditella sprechen im Interview über ihren Ansatz und die Durchbrüche, die ihnen zu diesem Erfolg verholfen haben.
Welches Geschäftsproblem geht Livarsa an?
Energieverbrauch und Energieeffizienz. Strom kann man nicht sparen. Wir können höchstens den Stromverbrauch reduzieren, indem wir ihn abschalten oder weniger verbrauchen. Die grösste Herausforderung ist die Netzarchitektur. Auch hier helfen die Induktionsfilter von Livarsa, denn sie reduzieren nicht nur die Energieverluste, sondern verbessern auch die Strom- und Netzqualität.
Was waren die bahnbrechenden Momente für Livarsa?
Es gab zwei Ereignisse, die unser Geschäft massgeblich beeinflusst haben. Das erste war die Reaktorkatastrophe von Fukushima im Jahr 2011 in Japan. Das zweite war die Validierung unserer Messmethode durch Professor Jörg Bausch von der Hochschule Offenburg.
Inwiefern hat sich Fukushima auf euer Geschäft ausgewirkt?
Die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima hat das Thema Energiesparen in den Vordergrund der Gesellschaft gerückt. Plötzlich war die Nachfrage da, denn auch ein paar Prozent Einsparung machten sich auf einmal bezahlt. Jumbo, Manor und McDonalds waren unsere ersten grossen Kunden. Allein auf dem Schweizer Markt konnten wir innert kurzer Zeit 40 Systeme installieren. Im Jahr 2013 haben wir unsere deutsche Niederlassung gegründet. In Deutschland konnten wir vor allem wegen der höheren Energiepreise und der im Vergleich zur Schweiz niedrigeren Regulierungsdichte schneller Fuss fassen.
Wieso war die Validierung der Messmethode so wichtig?
Erst mit der wissenschaftlichen Validierung durch Professor Jörg Bausch von der Hochschule Offenburg haben wir den entscheidenden, lang erwarteten Durchbruch geschafft: Das Livarsa-ECV®-Messverfahren erwies sich als wasserdicht. Messtechnik und Labortests haben aufgezeigt, dass mit dem Livarsa-Filter, je nach Projekt, drei bis sechs Prozent Energie gespart wird.
In welchen Branchen macht der Einsatz der Livarsa-Lösung Sinn?
Grosse Industriebetriebe mit einem Verbrauch von über einer Million Kilowattstunden profitieren am stärksten von Livarsa’s Ansatz. Dazu gehören zum Beispiel Firmen aus der Metall- und Kunststoffbranche oder Lebensmittelbranche. Solche Unternehmen erzielen in der Regel innerhalb von drei bis fünf Jahren einen positiven Return on Investment. Dank ständiger Innovationen verkürzt sich die Zeit, in der sich ihre Investitionen amortisieren. Um solche Verbesserungen zu erzielen, bietet Livarsa sowohl das Fachwissen über architektonische Effizienz als auch fundierte Kenntnisse über Stromnetze.
Übernimmt Livarsa auch die Installation der Filter vor Ort?
Wir übernehmen die gesamte Projektierung und Ablaufplanung vor Ort. Die fachmännische Installation führen erfahrene Partner aus unserem Netzwerk aus. Dies ist äusserst wichtig, da das Livarsa-Team die optimale Platzierung der Filter bestimmen und sicherstellen muss, dass sie in den oft komplexen Architekturen ausreichen.
Womit überzeugt ihr potenzielle Kunden?
Der positive Return on Investment (ROI). Allerdings haben noch nicht alle Energieversorger das Thema verstanden und wie wir den ROI erreichen. Hier müssen wir noch viel Aufklärungsarbeit leisten und die Netzbetreiber an einen Tisch bringen.
Was sind eure Zukunftspläne?
Nachdem wir Covid überstanden haben, wo viele Projekte verschoben wurden, bauen wir jetzt unsere internationale Reichweite und unser Dienstleistungsangebot aus. Anfragen kommen jetzt nicht nur aus unseren bisherigen Märkten, sondern auch aus den USA sowie aus ganz Mittel- und Osteuropa. Ausserdem haben wir das Geschäftsmodell um die Beratung im Bereich der Effizienzarchitektur erweitert.
Eine letzte Frage: Woher kommt der Name Livarsa?
Er setzt sich aus den Namen der drei Töchter von Salvi Donato zusammen: Livia, Ariana und Sabrina, eine Idee seiner Frau.
Victoria Tanner arbeitet mit CEOs und Kommunikationsverantwortlichen internationaler und lokaler Firmen zusammen. Kundinnen und Kunden verlassen sich auf ihr Netzwerk in Wirtschaft, Medien und Regierungskreisen sowie auf ihre Beratung in strategischer Kommunikation, insbesondere bei Fusionen und Übernahmen, Markteinführungen, Umstrukturierungen.